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Ein Platz von Menschen für Menschen.

 

Der Platz der Grundrechte ist ein raumgreifendes Kunstwerk – eine Installation. Er ist ein Platz von Menschen für Menschen.

Wie gelingt das?

 

Den Menschen eine Stimme geben

 

Jochen Gerz hat von Anfang an Menschen zu Wort kommen lassen.

48 verschiedene Personen finden ihre Aussagen zum Thema Recht

auf den Schilderseiten. Die Statements sind so verschieden, wie die

Personen dahinter. Passanten lassen ihren Blick im Vorbeigehen

über ein Schild schweifen und nehmen etwas von den tiefgründigen

Gedanken mit. Andere bleiben absichtlich stehen, um sich intensiver

mit einem Schild auseinanderzusetzen. Die Statements sind ohne

ihren Autor veröffentlicht. Gerade das lädt zum Nachdenken ein.

Wer ist die Person? Warum denkt sie so? Was ist ihre Geschichte?

 

Den Platz erleben

 

Das Kunstwerk ist offen für alle. Man muss nicht erst in ein

Museum gehen. Im Gegenteil: So zentral gelegen, nimmt man den

Platz in Karlsruhe fast automatisch wahr.

 

Jeder darf auf dem Platz herum laufen. Die Höhe der Schilder kann

durch eine gewisse Entfernung ausgeglichen werden, sodass jeder

die Chance hat,  das Draufgedruckte zu lesen. Die Lesbarkeit der

Schilder ist durch ihre großen, schlichten Buchstaben gewährleistet.

Allerdings muss man sich beim Lesen konzentrieren, denn die Wörter

sind am Schildrand willkürlich getrennt.

 

Jeder darf die leuchtenden Pflastersteine bewundern. Die Lichter am

Boden sorgen für eine atmosphärische Stimmung im Dunkeln. Sie sehen aus, wie ein Lichtermeer, ein gespiegelter Sternenhimmel. Der Platz ist   einigen Bürgern ein Dorn im Auge, weil er die Sicht vom Schloss auf den Marktplatz beeinträchtigt. Doch die Lichter stören tagsüber nicht. Ihr geschicktes Kopfsteinpflaster Design fällt nicht auf.

 

Jeder darf sich mit seinem Mittagessen auf einer der Bänke niederlassen. Der Platz lädt mit seinen Bänken zum Verweilen ein. Ein Stück von der geschäftigen Einkaufszeile entfernt, bildet er einen Ruhepol.

Es ist ein Platz, der auf vielfältige Weise mit seinen Besuchern kommuniziert. Auch wenn diese es oft gar nicht merken.

 

Foto: Carolin Keil
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